Musikverrueckte Menschen sind die Sahne auf unserem Kuchen

ZZ TOP “RHYTHMEEN”

ZZ Top - Rhythmeen

Bei ZZ Top brauche ich nicht lange zu überlegen. Neue Platte - kaufen - hören - ärgern oder begeistert sein. Immer wieder das gleiche Spiel seit den 70er Jahren. Der genialen “Deguello” folgte die lausige “El Loco” - der hammerharten “Eliminator” die schlappe “Afterburner” usw. Immerhin hat die CD “Rhythmeen” beim letzten Hörgang wesentlich besser abgeschnitten (2,031) als beim ersten Mal (2,104).

 

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TITELVERZEICHNIS

Rhythmeen
Bang Bang
Black Fly
What’s Up With That
Vincent Price Blues
Zipper Job
Hairdresser
She’s Just Killing Me
My Mind Is Gone
Loaded
Prettyhead
Hummbucking Part 2

Time

3:53
4:28
3:31
5:19
6:04
4:14
3:48
4:55
4:06
3:47
4:37
5:13

Note

2
2
1,75
1,75
2
2,125
2,5
1,5
2,5
2,25
2
2

Note

5:46
6:39
4:42

xxx

6:08
 

 

Rhythmeen” ist ein geiler, schleppender Wüstenrocker, wie er auch nur von Billy Gibbons gespielt werden kann. Die Urväter des Stoner Rock kehren wieder zu ihren Roots zurück. Für “Bang Bang” gilt dito und “Black Fly” grooved genau so heavy. Und sogar der Drumcomputer versinkt unauffällig im Wüstensumpf der drei Texas-Rocker. Gefällt mir sehr gut. Billy Gibbson spielt ordinär, laaaangsam wie selten zuvor und reizt die Röhren seines Verstärker bis zum Ultimo aus.

Und weil’s so gut war, packt er im folgenden A-Dur bluesigen “What’s Up With That” die Mundharmonika aus und bläst die Tristesse eines staubigen Tages durch die Lautsprecher. Der “Vincent Price Blues” ist Lehrstück für ultralangsamen Heavy Blues. Als ich das Stück vor 10 Jahren zum ersten Mal gehört habe, hat’s mir gar nicht gefallen, jetzt beim Schreiben dieser Zeilen finde ich es auf einmal geil. Ob’s mit dem Alter zu tun hat? Auf jeden Fall höre ich den Track jetzt “very fucking loud” und bin irgendwie fasziniert. Kann sich mit den alten Klassikern der 70er messen. Aber den zweistimmigen Gesang hätten sie sein lassen sollen. Punkt.

Hairdresser” ist die Karaoke-Hymne für jede(n) angehende Frisöse oder Haar Fetischisten. AB dem 01. April 2010 muss dieses Lied bei jeder Gesellenprüfung gesungen werden, sonst gilt die Prüfung als nicht bestanden. Der beste Track ist “She’s Just Killing Me”. Wie zur Bestätigung heult zum Beginn des Songs ein “lonesome” Wolf (oder war’s doch nur ein Kojote?). Schöner heavy Boogie-Rocker!

In “Loaded” darf dann sogar der Dusty Hill mal ans Mikrofon, “Prettyhead” ist einer weiterer Rocker aus der Kategorie staubiger langsamer Desertrock. Die verrückteste Nummer ist mit Sicherheit “Hummbucking Part 2”: Hier bedient sich Billy Gibbons ganz weltmusikalisch in der schönen Schublade “mongolischer Kehlkopfgesang”. Und wer jetzt noch sagt, der “Alte” habe keinen Humor, hier beweist er das Gegenteil. Ich sehe schon das Plakat: ZZ TOP Live in der Wüste Gobi und auf die Bühne reitet er auf einem Kamel, das noch älter ist als er selbst.

FAZIT:

Gute Platte von ZZ Top, wenn auch nicht unbedingt eine der Besten, aber für einen Fan der texanischen Band ein “Must Have” und mittlerweile gibt es das Teil ja auch zum vernünftigen Preis.

Produced by Billy Gibbons, Bill Ham

Personal:
Billy Gibbons (vocals, guitars, harmonica)
Dusty Hill (bassguitar, backing vocals, lead vocals on # 10)
Frank Beard (drums, percussion, backing vocals)

Veröffentlichung: 17. September 1996 (RCA Records)

Besonderheit: Texte sind im CD-Inlay abgedruckt

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (2,031)

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