“Jesus Frankenstein” beginnt auch gleich mit heulendem Friedhofswind, eierndem Nebel-Bass und kurz danach setzt der typische Robbie-Metal-Groove ein, den ich seit seinen ersten Platten (damals noch mit White Zombie) liebe. Filmische Sprachfetzen gibt es auch - am Ende des Tracks ist sogar der Liebesgruss “Sie Drecksau” zu vernehmen.
Mit “Sick Bubble-Gum” nimmt die CD dann richtig Fahrt auf, guter Rock- Dance- Hammer (118 beets per minute), der sogar mit der Bezeichnung Bubblegum-Metal leben könnte. “What” ist punkrockig, geht in Richtung Ramones, im Text geht es um keinen anderen als Jack The Ripper. “Mars Needs Women” startet dann völlig überraschend mit akustischen Gitarren, die anstelle von spacigem etwas Wüstenflair suggerieren, bevor dann erneut der einsetzende stampfende Industrial-Beet die Ohrmuschi durchpflügt. Muss man sich die dröhnenden Maschinen aus “Krieg der Welten” vor stellen. Erinnert stark an seinen alten Hit “Dragula”.
Einer der besten Songs ist ”Werewolf Baby”, in dem Gitarrist John 5 seine Slidegitarre nach Herzenslust malträtieren darf. Herrlich metallischer Boogie- Rocker. Dürfte allen ZZ-Top- oder Black Stone Cherry-Fans gefallen. Glockengeläut beginnt die Jagd auf die “Virgin Witch”. Düsterer schwerer Track. “Death And Destiny...” ist die Zeitreise hinein in die 70er, nie klang Rob Zombie ”alice-cooperiger” als in diesem Song. Hätte gut auf das 70er Album “School’s Out” gepasst.
In “Burn” zieht der Marilyn Manson erprobte Gitarrist John 5 vom Leder. Auch hier wieder einige Bubblegum-Anleihen (“Pappa-Umm-Mau-Mau” dröhnt der Refrain). “Cease To Exist” wartet mit flanger-verzerrter Stimme auf - Stimmfetzen - spinettartige Akustikgitarren - ein keyboard hämmert monotone Akkorde und nach einem Drumbreak steigert sich der Song zum finalen Crescendo. “Werewolf Women Of The SS” wird durchzogen von einem 50ies Rockabilly-Riff, über den John 5 so richtig schön “abshreddert”.
Der letzte Song “The Man Who Laughs” ist der aussergewöhnlichste der Platte. Startet mit schwerem langsamen Groove, steigert die Geschwindigkeit - jetzt ist es wieder der alte Rob Zombie - nach einem sinfonischen Mittelteil gibt es ein 4minütiges Schlagzeugsolo, das stark an “In-A-Gadda-Da-Vida” erinnert. Ungewöhnlich für eine Heavy-Rock-Scheibe der heutigen Zeit.
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