Musikverrueckte Menschen sind die Sahne auf unserem Kuchen

ZAP MAMA “SABSYLMA”

Zap Mama - Sabsylma

Die Musik von Zap Mama traf mich 1994 unvorbereitet wie ein Hammer. 5 dunkelhäutige Damen posierten auf dem Cover - ich war eigentlich von einem Disco-Verschnitt der bekannten US-Girlgroup “En Vogue” ausgegangen - und dann hatte ich plötzlich das herrliche afro-poppige Gezwitscher der belgisch kongolesischen Formation im Ohr. Zap Mama ist das Baby der charismatischen Sängerin Marie Daulne - erst 2009 gab es eine neue CD der Band.

 

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TITELVERZEICHNIS:

Furahi
Sabsylma (What’s Your Name?)
Mais que’est-ce?
Indie
De La Vie A La Mort
Citoyen 120
Lock At Africa
Mr. Brown
Reveil En Australie (Awakening in Australia)
Fi Dunia
Mamadit
For No One
The Mamas Of The Mamas
Adjosio Omonie

Time

5:46
6:39
4:42

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6:08
 


 

Note

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Das erste Stück “Funali” läuft fast a capella mit minimaler Perkussion und engelsgleichen Satzgesängen. So musses auf Wolke 7 sein. “Sabsylma” startet jazzig, erinnert an Bobby Mc Ferrin. Hier ist es Ange Fernad Nawasadio, der den vokalen, synkopierten Bass mimt. Funky Groove ohne Instrumente - einzigartig - weltklasse! Bedebedebe Didumba! Bedebedebem! Die Scatgesänge der drei agierenden Damen Marie Daulne, Sabine Kabongo und Sylvie Nawasadio laufen quer durcheinander - exzessiv gut!

Kennt Ihr die Gesänge der Pygmäen? Nein? Dann hört Euch “Mais Qu’est-Ce?” an! Unbedingt! Auch hier gibt’s kaum Instrumente. Wasser plätschert. Zweistimmiger Gesang baut das Stück langsam auf, es folgt der trommelnde Munyango Jackson - so muss es sich anhören, wenn die Natur im Amazonasgebiet erwacht. Friedfertig, Tiere stehen im Einklang mit den Menschen an der Tränke, sehen sich an - keiner denkt hier daran, den anderen auf zu fressen. Eine magische Stimmung. Aber eigentlich zu schön, um wahr zu sein. Und da es auch keine Pygmäen am Amazonas gibt, kann dieser herrliche Song auch nur ein Trugbild meiner ausufernden Gedanken sein.

Springen wir ins grosse Wasser, nehmen vorher einen tiefen Atemzug und tauchen wieder auf in “India” - Zap Mama sind schon da - und begeistern mit Solkattu-Vokaltechniken. Jetzt hat sich noch die vierte im Bunde, Anita Daulne da zu gesellt. Hier ist das vorherrschende Perkussionsinstrument die Khamak, eine in der indischen Folklore eingesetzte zweisaitige Trommel.

Die Weltreise setzt sich fort. Es geht über Frankreich nach Afrika, von dort nach Australien, die karibischen Inseln und wieder zurück in die belgische Heimat. Das beste Stück folgt aber noch: “Mr. Brown” ist eine A Capella-Funk-Hommage an James Brown - Bläsersätze werden von Stimmen gesungen, der rollende Funkbass ebenso und Perkussion und Schlagzeug schliessen sich an - unglaubliche Nummer, die hunderte, ach was schreibe ich denn, tausende von Nachfolgern beeinflusst haben muss. Klasse, was die Mädels hier veranstalten.

FAZIT:

Sensationell, was die Mädels im Jahre 1994 abgeliefert haben. Eine Rückbesinnung auf die menschlichen musikalischen Ursprünge - hier wird nichts verstärkt mit Tonnen von Geräten oder Instrumenten oder gar effekthaschenden Klangveränderungen. Wer sich mal eine Platte mit ungewöhnlicher Musik ins Regal stellen möchte, greift zu - kein Weg daran vorbei führt für Worldmusic- oder Afro-Pop-Musikliebhaber - denn gerade für diese ist die CD ein absolutes Muss!

Produced by Marie Daulne

Aufgenommen wurde in New York und in Belgien

Personal:

Marie Daulne, Sabine Kabongo, Sylvie Nawasadio, Anita Daulne (alle Vocals)
Munyango Jackson (Percussion)
Subhendu “Bapi” Das (Percussion, Vocals and Khamak on # 4)

Veröffentlichung: 1994 (Columbia Records)

Besonderheit: 12seitiges zweisprachiges (englisch/französich) Booklet - gekauft habe ich die CD im Media Markt für 29,95 DM (weiss ich, weil ich den Kleber drauf gelassen habe)

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (1,973)

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